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(4.6)

Nachdem ich mich zu mehreren Organisationen informiert hatte, habe ich mich schliesslich für TREFF entschieden. Mein Ansprechpartner Herr Müller empfiehl mir schon beim ersten Treffen die Stadt Kelowna, die perfekt zu meinen Ansprüchen passte und wo ich letztendlich auch meinen Auslandsaufenthalt von 8 Monaten (wegen Corona konnte ich erst im November anreisen) verbrachte. Es gab wegen Covid ein Online-Vorbereitungsseminar, in dem alle wichtigen Fragen geklärt wurden. Als wegen Corona die Einreise nach Kanada gestoppt wurde, hielt Herr Müller uns immer auf dem Laufenden, so dass ich schliesslich im November mit einem Study Permit nach langer Unsicherheit, ob ich überhaupt noch nach Kanada komme, meine Reise antreten konnte. Auf meinem Flug von Frankfurt nach Vancouver waren noch 6 andere Treff-Austauschschüler. Es war geplannt dass uns jemand von Treff begleitet, aber wegen den Einreisebestimmungen war das leider nicht möglich. Der Flug verlief trotzdem reibungslos. Meine Gastfamilie passte perfekt zu mir. Sie hatten eine 13-jährige Tochter und einen Hund. Schon während meiner 2-wöchigen Quarantäne brachten sie mir sehr viel gutes Essen, unterhielten sich mit Abstand mit mir und liessen mich trotzdem so gut es ging an ihrem Alltag teilhaben. Sie waren unglaublich bemüht mir möglichst viel zu zeigen. Eir waren sogar eine Woche auf Vancouver Island, gingen im Winter fast jedes Wochenende Skifahren, mein Gastvater brachte mir Kochen und meine Gastschwester mir Kartenspiele bei. Meine Gastmutter stellte mich vielen ihrer Freundinnen vor, mit der Tochter von einer freundete ich mich an und wir trafen uns regelmäßig. Eine andere wohnte gegenüber und war meine Klavierlehrerin. Von anderen Austauschschülern habe ich auch von ganz anderen, unfreundlichen Gastfamilien gehört, aber bei mir hat es perfekt gepasst! Wir haben immer noch Kontakt und schicken uns gegenseitig Pakete mit deutschen/kanadischen Süssigkeiten. Die Schule dort fand ich viel besser als in Deutschland. Zwar sind sie in einigen akademischen Fächern ziemlich hinterher (Mathe 11 ist ungefähr auf dem Stand der 8. Klasse in DE), aber es wird viel mehr mit modernen Medien (zb Laptops, Websites, Podcasts, Videos, Social Media) gearbeitet und es wird wesentluch mehr Wert auf die Persönlichkeitsentwicklung, Tolereanz und die mentale Gesundheit der Schüler gelegt. Ich hatte die Fächer Mathe, Englisch, Social Studies (Geschichte), Kochen, Leadership (Organisation von Events in der Schule), Outdoor Education und Fitness. Jeden Freitag kam unsere Local Coordinatorin in die Schule, um bei Fragen oder Problemen zu helfen, und es gab auch eine Lehrerin, die extra für die Internationals zuständig ist. Wir waren ca 50 Austauschschüler aus Deutschland, Italien, Spanien, Mexiko, Japan, China und Thailand und hatten sogar einen eigenen Raum, in dem wir unsere wöchentlichen Meetings hatten und Mittagessen konnten. Besonders am Anfang, als man noch nicht so viele Kanadier kannte, war das sehr hilfreich. Die Corona Regeln dort waren wesentlich lockerer als in Deutschland, so dass ich mit Freunden in Restaurants, shoppen und im Sommer an den Strand des Okanagan Lake gehen konnte. In 2 Jahren plane ich, mit meiner Familie eine Reise durch British Columbia zu machen und dabei auch meine Freunde und Gastfamilie in Kelowna zu besuchen. Jetzt in den Sommerferien muss ich schon etwas mehr lernen, da ich in der 10. Klasse in Kanada war und jetzt nur auf Probe in die 11. vorrücke. Ich würde aber jedem empfehlen einen Schüleraustausch zu machen. Nicht nur spricht man danach so gut Englisch, dass mich einige Kanadier sogar für eine Native Speakerin gehalten haben, ich bin auch über mich selbst hinaus gewachsen, habe gelernt Probleme selbst anzupacken, bin selbstbewusster geworden und viel mehr auf Leute zugegangen, wodurch ich viele interessante Menschen getroffen habe. Zusammenfassend kann ich nur sagen: "An exchange year isn't a year in a life, it's alife in a year."


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