(3.4)
Mein halbes Jahr in Banff, Kanada hat mir super gefallen. Eine kleine (eigentlich Touristen-) Stadt mitten in den Rocky Mountains, im Banff Nationalpark. Ursprünglich war das so gar nicht auf meiner Liste, denn ich wollte ursprünglich nach Vancouver Island. Nach dem Bewerbungsgespräch, für das Herr Müller persönlich bei uns Zuhause vorbeikam hatte sich meine Meinung dementsprechend allerdings geändert, da er mich darauf hinwies, dass sehr viele nach Vancouver Island gehen und es dementsprechend dort einen extrem hohen Anteil auch an Deutschen an den Schulen gibt und es mir dadurch schweren fallen würde wirklich mit den Kanadiern in Kontakt zu kommen. Er schlug mir den Banff Nationalpark vor und wie es sich herausstellte, war es für mich die genau richtige Wahl. Zwar ist Banff eigentlich eine Tourismus orientierte Stadt, aber das bringt als sogennanter "Local" natürlich auch eine Menge Vorteile mit sich. Mit dem Schülerausweis eine Saisonkarte für das nächste Skigebiet (das mit dem Auto auch nur 10 Minuten weg ist) für 25 Kanadische Dollar und immer freier Eintritt in das Eislaufstadion, wenn dort nicht gerade ein Eishockey-Spiel stattfand. In der Schule kam ich auch super schnell rein, da die Leute dort es gewohnt sind, dass jemand neues kommt (durch die an die Schule angeschlossene Hockey Academy) und es bei einer Schule mit nur etwa 200 Schülern dann natürlich sofort auffällt wenn man neu ist. Ich würde direkt vor meiner ersten Unterrichtsstunde schon herzich aufgenommen und habe über das Jahr die eine oder andere sehr gute Freundschaft geschlossen. Aber eine Stadt mitten in den Rocky Mountains in Kanada im ersten halbjahr des Schuljahres heißt auch vor allem eines: Winter. Im Oktober der erste Schneesturm und daraufhin dann einen halben Meter Schnee. Temperaturen bis Minus 30°C und nach draußen geht man nur wenn man vorhat sich zu bewegen. Also Skifahren (oder Snowboarden in meinem Fall), Schneespaziergang (denn Schnee hatte es zu meinem Vergnügen reichlich) oder Schlittschuhlaufen. Auf dem Außenfeld der Schule, ein Footballfeld auf dem wir tatsächlich noch bis zum ersten Schneefall auch manchmal morgens in der ersten Stunde Sportunterricht hatten, wird durch schlichte Bewässerung eine Schlittschuhbahn errichtet, ist ja uch kein Wunder, dass das Wasser bei diesen Temperaturen recht schnell gefriert. Ab und zu dann mal vom Schnee befreien und am Rand noch ein paar Feuerstellen bereitstellen und fertig ist das Wintererlebnis mitten in der Stadt.
Auch die Fächer sind dort anders, ich hatte zum Beispiel Comm-Tech, also Communication Technology, wo ich in dem eigens dafür gedachten Mac-Labor (ein Raum mit lauter Apple Computern, ist ja nicht so als hat man schon einen Computerraum mit 30 Rechnern) alles von Photoshop über Videobearbetung bis Webdesign lernen konnte. Aber am meisten hat mir der Musikunterricht gefallen. Ein hochengagierter Musiklehrer, der aus dem eigetlichen Musikunterricht ein Schulorchester machte, wir haben tatsächlich als Ensemble zusammen gespielt und wer kein Instrument spielen konnte, der hat es dort gelernt. Jenem Lehrer ist auch die von mir besuchte Jazzband und die Drumline zu verdanken. Also jeden zweiten Tag Musikunterricht, dazu Dienstagmorgens, vorm Unterricht noch Jazzband Probe und Donnerstags nach dem Unterricht dann Probe für die Drumline. Mit mehreren großen Auftritten (die Drumline lief beispielsweise bei der Wheinachtsparade auf der Hauptstraße mit und hatte einen Auftritt bei einem Cross Country Skirennen) wie dem jährlich groß aufgezogenen Wheinachtskonzert im stättischen Theater oder der Wheinachtsfeier des Museumsauf dem die Jazzband einen Auftritt hatte.
Bei all diesen Erlebnissen ist es ja dann kein Wunder, dass ich nach drei Jahren, dieses Jahr wieder dorthin zurückkehrte und meine Freunde und ehemalige Gastfamilie besuchte, die mich auch gleich wieder für drei Wochen bei sich aufnahm. Schließlich musste ich diesen wunderschönen Ort (und das ist er, die meisten Bilder von kanadischen Bergen und Tälern und Flüssen und Seen und was es sonst noch so in Bergregionen gibt kommen aus dem Banff Nationalpark) einmal im Sommer anschauen. Wenn nicht gerade der SChnee einen Meter hoch liegt sind die Berge ein einzigartiger Ausflusort zum Wnadern, Mountainbiken und wenn man sich traut kann man auch mal in einen vom Gletscher gespeisten See springen.
Vorbereitung:
eigens Organisiertes Treffen mit allen Ländern außer den USA, nach vorher persönlichem Vorbeikommen für das Beratungsgespräch
Betreuung:
Wir hatten eine Ansprechpartnerin vor Ort und es gab gelegentlich Treffen mit uns und noch denen aus der nächsten Stadt, aber ich war nie auf die Betreuung angewiesen und kann sie deshalb kaum bewerten.
Ansprechpartner:
Eine Ansprechpartnerin vor Ort, mit der ich allerdings nur einmal in Kontakt stand.
Familie:
Super nett und hilfsbereit
Schule:
Eine etwas kleinere Schule, mit nur insgesamt 200 Schülern, aber dafür nur 3 Deutsche, habe also nur englisch gesprochen und kam super schnell rein. Meine Lehrer vergaßen sogar manchmal, dass ich kein Muttersprachler bin. Generell trotzdem eine sehr internationale Schule mit allen möglichen Muttersprachen (Japanisch, Koreanisch, ...) und super offenen und aufgeschlossenen Lehrern und Schülern.