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Ein Jahr in Neuseeland:
Unsere Tochter Hannah brachte eines Tages Ende März, Anfang April in der 9. Klasse nach Hause, dass es für sie möglich wäre, die 10 Klasse im Ausland zu verbringen. Wir, beide Eltern, fanden dies eine tolle Chance, und obwohl Hannah erst 15 Jahre alt war, traute sich Hannah dies auch zu und wollte dies eigentlich unbedingt machen.
Wir hatten die Gelegenheit ein sehr ausführliches Gespräch mit Herrn Hundsdorfer, dem Ansprechpartner für Auslandsaufenthalte für das St.Irmengard Gymnasium, zu führen. Herr Hundsdorfer stellte objektiv Vor- und Nachteile dar, betonte aber auch, dass es immer ein Risiko im Hinblick auf die Gastfamilien gäbe. Und wenn man sich hier informiert, haben viele Kinder mit ‚schlechten’ Gastfamilien auch schon wirklich schlimme Erlebnisse gehabt.
Da für Hannah aber nur die 10 Klasse für ihr Vorhaben in Betracht kam, hatten wir ja nur ein paar wenige Monate zur Vorbereitung. Wir holten also weitere Informationen ein. Danach war das ‚Projekt Auslandsjahr’ eigentlich schon relativ schnell als unrealistisch ad acta gelegt. Die meisten Vermittlungsagenturen sprachen von einem Jahr Vorbereitung, was für uns aber nicht in Betracht kam. Hannah wollte nicht in Europa bleiben und wir begannen uns über Internate in USA bzw. Canada zu informieren, was von der Vorbereitungszeit her wohl machbar gewesen wäre, aber Kosten von insgesamt zwischen 50.000,00 und 60.000 Euro verursacht hätte. Dies war deutlich zu teuer. Auch sämtliche persönlichen Kontakte, die wir sowohl privat, wie beruflich hatten, konnten uns wegen der Kürze der Vorbereitung keine Alternative bieten.
Hannah recherchierte aber immer wieder einmal im Internet und dort entdeckte sie eines Tages ‚Lernziele Neuseeland’ von einem deutschen Auswanderer, Hans Oberst, angeboten.
Um es gleich vorweg zu sagen, ein absoluter Glücksgriff. Unser ausdrücklicher Dank an Hans auch auf diesem Weg.
Als wir mit Hans Oberst Kontakt aufnahmen, war es Anfang Mai. Und am 23.Juli flog Hannah dann schon für 1. Jahr nach Neusseland! Von wegen mindestens 1 Jahr Vorbereitung.
Wir hatten zwar ein straffes Programm, denn es sind j viele Dinge zu erledigen wie insbesondere:
- Schülervisum für den Aufenthalt von 1 Jahr;
- Flüge buchen;
- College aussuchen;
- Die Dinge in Deutschland regeln
Von Anfang an hat uns LernZies aber konstruktiv unterstützt, uns eine Reisebüro für die Flugbuchung genannt, Kontakt zur Neuseeländischen Botschaft vermittelt, einen Termin genannt, an dem mehrere Kinder im Alter von Hannah fliegen, so dass sie auf dem Flug gleich noch Bekanntschaften schließen kann.
Hans Oberst, war zufällig auch in der Zeit gerade in Deutschland und hat uns sogar einmal besucht, um sich selbst ein Bild von Hannah und ihrer Familie zu machen.
Kurz um, wir haben alles eigentlich problemlos in nicht ganz drei Monaten geschafft und unsere Tochter war in Neuseeland.
Was uns insbesondere überzeugt hat, war die Tatsache, dass die Colleges die Gasteltern aussuchen, diese Gasteltern streng geprüft und auch zertifiziert sind, dass aber trotzdem zu jeder Zeit, wenn es aus welchen Gründen immer nicht passt, ein – auch mehrfacher – Wechsel der Gastfamilie möglich ist. Hannah hatte auch andere ‚LernZies’ die mit ihren Gasteltern nicht so zurecht kamen, aber problemlos wechseln konnten.
Wir haben den Eindruck, und der ist nicht im Geringsten negativ, dass die ‚foreign students’ für die Neuseeländischen Colleges ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sind und sich diese Colleges darum sehr intensiv um die ausländischen Schüler bemühen und kümmern. So wurden wir regelmäßig vom College informiert und Hannah hat auch erzählt, dass regelmäßig jemand vom College die Gastfamilie ‚kontrollierte’, ob alles in Ordnung ist und die Kinder zur Situation befragt.
Man soll zwar nicht über Geld reden, wir glauben aber, dass die tatsächlichen Kosten für Familien eine wichtige Entscheidungshilfe sind. Gleich vorweg, die Kosten für Herrn Oberst sind trotz seiner intensiven Bemühungen sehr überschaubar und im Vergleich zu sonstigen Agenturen weniger als 10% der Agenturkosten (600 Euro). Mit College (man zahlt das College, das kümmert sich um die Gastfamilie und zahlt diese) Flügen, Visum etc. kommt man insgesamt auf nicht ganz 20.000,00 EUR (Stand 2013). Neuseeland selbst ist vom Leben her relativ teuer und so muss man für das 1 Jahr nochmals mit Kosten (von der neuseeländischen Handykarte, bis zu Bustickets, organisierten Ausflügen etc.) nochmals mit rund 5.000,00 EUR rechnen. Insgesamt aber deutlich weniger als die Hälfte eines Internates in Canada oder USA.
Wie gesagt, kümmert sich das College –und auch LernZies - sehr um die Schüler und so werden viele Ausflüge und Events organisiert und angeboten.
Hannah macht die 12. Klasse und ist, in Deutschland wäre sie erst in der 10. Klasse, von dem sehr niedrigen schulischen Niveau in Neuseeland sehr überrascht. Man bietet ihr an, auch in die 13. Klasse z u wechseln und den Abschluss zu machen. In Neuseeland läuft aber das Schuljahr von Januar bis Dezember und so müsste Hannah ein halbes Jahr verlängern, könnte dann nicht in die 11. Klasse in Deutschland und würde 1. Jahr verlieren. Also ist es eher organisatorisch schwierig, den Neuseeländischen Abschluss zu machen.
Familie Rau aus Garmisch-Partenkirchen.