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Ich bin die Sophie und ich habe mein Auslandsjahr 2017/18 in Virginia, USA verbracht. Alles in allem würde ich auf jeden Fall sagen, dass mein Auslandsjahr eine sehr gelungene Zeit war. Wenn mich heute Leute fragen, wie mir mein Auslandsaufenthalt gefallen hat, sage ich immer, dass ich es zumindest keineswegs bereue. Es ist eine Zeit über die ich Stundenlang reden könnte und doch fällt es mir wahnsinnig schwer wirklich in Worte zu fassen, wie es war, weil es so eine eigene, außergewöhnliche Erfahrung ist. Ich habe in diesem Jahr so viel erlebt und dazugelernt, was ich im Vorhinein niemals erwartet hätte. Nicht nur, dass ich viele neue Freunde und eine neue Familie dazugewonnen habe. Für mich war es wie ein zweites Zuhause.
Nach einer kurzen, ersten Bewerbung und einem persönlichen Interview mit der Organisation ging es so richtig los. Für die richtige Onlinebewerbung mussten Seitenweise Formulare ausgefüllt und Dokumente hochgeladen werden. Es war einiges an Arbeit, hat sich aber definitiv ausgezahlt. Die Vorbereitung war sehr gut und es hat alles ohne Probleme funktioniert. Das Vorbereitungsseminar, dass ein paar Wochen vor meinem Abflug stattfand hat mir sehr geholfen, um mich auf mögliche Situationen während meines Auslandsjahres vorzubereiten und um Erfahrungen von ehemaligen Austauschschülern zu erfahren. Es war beruhigend zu hören, wie einfach es für sie war, sich in dem anderen Land zurechtzufinden. Gleichzeitig war es auch nett, sich mit den anderen beim Seminar auszutauschen, was ihre Ängste, Befürchtungen und Vorfreuden sind. Durch das Vorbereitungsseminar, habe ich schon im Vorfeld gelernt, wie ich mit bestimmten Situationen, wie Heimweh oder Kulturschock umgehen sollte und einige der Tipps waren auf jeden Fall während meines Aufenthaltes in den USA sehr hilfreich.
Nicht nur die Vorbereitung war gut, auch mit der Betreuung Vorort war ich sehr zufrieden. Mein "local coordinatior" hat sich regelmäßig bei mir gemeldet um nachzusehen ob alles in Ordnung ist, war aber nicht aufdrängend oder auf irgendeine Art und Weise unangenehm. Ich hatte zum Glück keine Schwierigkeiten, aber ich hatte das Gefühl, dass ich mich jederzeit bei meiner Kontaktperson melden hätte können.
Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit bei meiner Familie, was ich jedem empfehlen würde, hat für mich die Schule auch schon begonnen. Meine Mitschüler waren von Anfang an für mich da und immer bereit mir zu helfen, wenn Sprache oder das neue Schulsystem eine kleine Hürde für mich bereiteten. Jede Stunde mit anderen Leuten zu verbringen war für mich etwas ganz was Neues, aber es hat gut funktioniert und ich habe mich in jeder Klasse gut aufgenommen gefühlt. Der Unterricht war (meisten ;-)) lustig und sowohl Schüler als auch Lehrer sind mir in dem Jahr ans Herz gewachsen. An meiner Schule waren auch einige andere Austauschschüler aus anderen Ländern, was immer wieder interessant war, Erfahrungen mit ihnen zu teilen und auszutauschen. Obwohl ich auch sagen muss, dass man aufpassen muss, dass man sich nicht zu sehr auf andere Austauschschüler konzentriert, sondern auch den Kontakt mit Leuten von dort aufbaut. Ich habe sehr schnell gute Freunde gefunden, mit denen ich auch jetzt (ca. ein halbes Jahr nach meiner Abreise) noch Kontakt habe.
Auch mit meiner Familie bin ich sehr gut klar gekommen. Ich habe mich unglaublich wohl gefühlt und extrem gut mit ihnen verstanden. Es hat nicht lange gedauert bis ich mich wie ein Teil der Familie gefühlt und an die anderen Traditionen und Gewohnheiten angepasst habe. Es war eine unglaubliche Erfahrung ein Jahr lang mit ganz anderen Leuten in einem Haus zusammenzuwohnen. Zeit mit meiner Gastfamilie zu verbringen, war immer sehr schön und hat mir auf jeden Fall geholfen während meiner Zeit in den USA zu wachsen und mir mehr darüber bewusst zu werden, was mir wirklich wichtig ist. Egal ob Thanksgiving, Weihnachten oder Halloween, sie haben mir die perfekte Möglichkeit gegeben, eine andere Kultur und Lebensweise zu zeigen.
Ich habe versucht mit möglichst wenig Erwartungen in mein Auslandsjahr hineinzugehen, um zu Vermeiden enttäuscht zu werden und das habe ich definitiv erreicht. Die Zeit in den USA hat meine Einstellungen zu Dingen geändert und mir Einblick in ein ganz anderes Leben gegeben. Ich bin unglaublich froh, dass ich mich dazu entschieden habe, ein Auslandsjahr zu machen und hoffe, dass der Kontakt zu all den in Amerika dazugewonnenen Freunden noch lange erhalten bleibt.