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(4.8)

Auf mein Auslandsjahr in England wurde ich durch die Organisation GIVE sehr gut vorbereitet. Zusätzlich zu dem Vorbereitungstreffen wurden mir vor Abreise insgesamt 5 Informationsbriefe zugeschickt, die alle meine aufkommenden Fragen beantwortet haben. Zudem konnten sie mir die Nervosität nehmen und ich fühlte mich sehr gut vorbereit.
Die Betreuung vor Ort in England hat mich leider etwas enttäuscht. Einmal im Monat fand ein Treffen mit den Austauschschüler der Organisationen GIVE und iSt mit einem/einer Betreuer/in von Sprachkaffee in der Schule statt. Bei diesen Treffen würde besprochen, ob alles in Ordnung ist, und wenn jemand Probleme hatte, würde soweit es ging versucht zu helfen. Eine Freundin und mich hat es anfangs sehr deprimiert, dass wir keine englischen Freunde gefunden haben und wir haben deswegen auch um Einzelgespräche mit dem Betreuer gebeten. Natürlich konnte uns bei diesem Problem nicht direkt geholfen werden, aber wir wurden aufgemuntert. Jedoch hatten wir unter anderem nach Informationen zu Freizeitangeboten, wie Schwimm- oder Tanz-Vereinen gefragt und teilweise keine Antwort bekommen, obwohl versprochen wurde, dass wir noch am selben Tag eine E-Mail erhalten sollten. Außerdem wurde auf unseren Wunsch hin ein Ausflug nach London geplant, welcher auf unsere Nachfrage einen Tag vorher abgesagt wurde. Nach dem Schulabschluss fanden auch keine Gespräche mehr statt, wobei eigentlich noch 3 geplant waren.
Meine Schule, The Eastbourne Academy, hat sich sehr bemüht uns Austauschschülern die Zeit dort möglichst schön zu gestalten. Am ersten Tag wurden wir so genannten Buddys zugeteilt, die uns herumführen und sich um uns kümmern sollten. Das hat nur mehr oder weniger gut funktioniert, weil viele Buddys sich nicht für uns interessiert und uns einfach stehenlassen haben. Wie bereits erwähnt hatte ich anfangs Schwierigkeiten Freunde zu finden und war deswegen auch in der Schule oft traurig. Die Lehrer haben große Rücksicht darauf genommen und auch versucht uns besser zu integrieren, nur leider haben die englischen Mitschüler da nicht mitgespielt. Glücklicherweise konnte eine Freundin, die auch eine Austauschschülerin und einen Jahrgang unter mir war, in den höheren Jahrgang wechseln, wodurch wir beide uns viel wohler in der Schule gefühlt haben. Und mit der Zeit wurden wir auch mit den Engländern warm, sodass einige Gespräche und sogar ein Treffen außerhalb der Schule zustande kam.
Wie bereits erwähnt waren die Lehrer wirklich sehr hilfsbereit und freundlich und haben uns immer unterstützt.
Das Fächerangebot hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Neben den Pflichtfächern Maths, English, Science, Sphere, History oder Geographie und P.E., habe ich noch P.E. theory, Performing Arts und French gewählt.
Außerdem durfte ich an der Graduation und am Prom teilnehmen, was beides unvergessliche Erlebnisse waren.
Zu meiner Gastfamilie kann ich sagen, dass ich mir keine bessere hätte vorstellen können. Von Anfang an nahmen mich meine Gastmutter und ihr Kater mich in die Familie auf. Jeden Abenden aßen wir zusammen Abendessen und Sonntags gab es meist ein Roast Dinner mit den Kindern und Enkelkindern von meiner Gastmutter. Wir spielten sehr oft Brettspiele zusammen, fuhren Einkaufen und wurden sogar „süchtig“ nach einer Serie, die wir dann zusammen anschauten. Meine Gastmutter hat wirklich immer dafür gesorgt, dass es mir gut geht. Wenn ich mal traurig war, hat sie mich in den Arm genommen und genau die richtigen Worte gefunden, um mich zu trösten. Selbst als eine Freundin von mir Probleme mit ihrer Gastfamilie hatte und in eine andere wechseln wollte, hat meine Gastmutter sich um sie gekümmert und sie zur Überbrückung zwei Wochen lang bei uns aufgenommen (das war natürlich mit der Organisation abgesprochen).
Als meine Eltern und meine kleine Schwester mich am Ende meine Auslandsjahres abgeholt haben verstanden auch sie sich super mit meiner Gastmutter.
Alles in allem war meine Gastfamilie, auch wenn wir nur zu dritt waren (Gastmutter, Kater und ich) einfach perfekt und ich vermisse sie schrecklich.
Aber ich und auch meine Eltern und meine Schwester freuen uns sehr auf den Dezember, da meine Gastmutter uns für ein paar Tage besuchen kommen wird!
Trotz ein paar Schwierigkeiten war mein Auslandsjahr in England die schönste Zeit meines Lebens!
Ich habe in diesem Jahr so viele tolle neue Leute und eine neue Kultur kennengelernt, wunderschöne Orte gesehen, meine englische Sprache verbessert, unvergessliche Erlebnisse gehabt und vor allem viel über mich selbst gelernt und mich weiterentwickelt.
Ich bin unglaublich dankbar für diese Erfahrung und kann es jedem, der die Möglichkeit hat und vor der Entscheidung steht, ein Auslandsjahr zu machen, nur wärmstens empfehlen und ans Herz legen!


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