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Ich kann es nur jedem empfehlen ein solches Austauschjahr zu machen. Es eröffnet einem einen ganz anderen Blickwinkel auf die Welt, man kommt persönlich weiter und lernt eben eine andere Sprache fließend. Natürlich oste es ein bisschen Überwindung, den Schritt zu wagen, aber es lohnt sich. Man findet eine neue Familie und neues Freunde an einem anderen Ort. Die Neuseeländer sind zudem extrem offen und viel freundlicher als die Leute in Deutschland und außerdem ist das Land einfach wunderschön. Am Anfang fiel es mir manchmal schon ein bisschen schwer mich einzugewöhnen. Bei meiner Gastfamilie habe ich mich eigentlich sofort willkommen gefühlt, aber in der Schule hat es ein bisschen gedauert, bis ich das Gefühl hatte, meine Freunde gefunden zu haben. Die Sprache war kein so großes Problem; alle haben am Anfang langsam mit mir geredet und da man ja die ganze Zeit von einer Sprache umgeben ist, wird man ganz schnell besser darin. Die Schule hat ziemlich viel Spaß gemacht; man hat ganz andere Möglichkeiten als in Deutschland und kann zum Beispiel Food and Nutrition wählen, wo man dann einmal die Woche kocht. In dem halben Jahr, dass ich an der Schule verbracht habe, hatte einmal zwei Wochen Ferien; während dieser habe ich eine Tour um Neuseelands Südinsel gemacht und dabei einige der schönsten Dinge in meinem Leben gesehen. Wasserfälle, Berge, Urwälder, goldene Strände, Gletscher und unendlich schöne, unberührte Natur sieht man dort und auch auf dieser Tour habe ich nette Leute kennengelernt. Nach den Ferien, als die Hälfte meiner Zeit um war, ging auf einmal alles sehr schnell. In der Schule ging es auf einmal auf die Final Exams, die Prüfungen am Ende des Schuljahrs, die ich als Austauschschüler allerdings nicht mitschreiben musste; in der Zeit hatten ich und die anderen Internationals Programm in und um Wellington und auch einmal ein viertägiges Camp auf der Nordinsel. Nachdem die Exams vorbei waren, blieben mir noch drei Wochen in Neuseeland, wo ich Ferien hatte. Das war vielleicht die schönste Zeit. Jeden Tag habe ich mich mit meinen Freundinnen getroffen und einmal habe ich sogar drei Tage hintereinander bei meiner besten Freundin übernachtet. In dieser Zeit haben wir fas jeden Tag etwas anderes gemacht; wir waren shoppen, im Kino, im Park, im Café, haben Cupcakes gebacken und uns das jährlich stattfindende Feuerwerk über Wellington angeschaut. Oder wir sind zu Hause geblieben und haben einfach nur Filme geschaut und Schokolade gegessen. In diesen letzten Wochen habe ich auch nochmal besonders viel mit meiner Gastfamilie gemacht, aber meine kleinen Gastgeschwister hatten leider noch Schule und kamen erst um halb vier nach Hause. Aber am Wochenende sind wir dann auch mal an den Strand gefahren oder in den Zoo gegangen. An meinem vorletzten Abend sind meine Freundinnen dann mit mir Essen gegangen, ins Strawberry Fare, wo es den besten Nachtisch der Welt gibt (wir haben auch nur Nachtisch gegessen). An meinem letzten Tag haben sie mich bei mir zu Hause überrascht und mir Cupcakes und ein selbstgemachtes Fotoalbum über unsere gemeinsame Zeit geschenkt haben. Das war so süß! Auch mit meiner Gastfamilie war ich dann essen und sie haben mir auch kleine Geschenke mitgegeben. Am Ende wäre ich am liebsten noch viel länger geblieben und gar nicht nach Hause geflogen! Der Abschied ist mir total schwer gefallen. Aber ich habe auch jetzt noch viel Kontakt nach Neuseeland und skype mindestens einmal die Woche mit meiner besten Freundin dort; obwohl es manchmal ein bisschen schwer ist, eine Zeit zu finden, wegen der großen Zeitverschiebung. Ein halbes Jahr wegzugehen, war die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe und ich würde es sofort wieder tun. Ich vermisse meine Freunde und Familie dort jeden Tag und ich hoffe, dass ich nach dem Abi nochmal nach Neuseeland kann, um sie alle wiederzusehen.
Vorbereitung:
Die Vorbereitung durch meine Organisation war sehr detailliert. Man wurde über alles rechtzeitig und so kleinschrittig, dass man kaum etwas falsch machen konnte, informiert. Regelmäßige Infobriefe, ein Vorbereitungswochenende, strake Einbindung von Returnees, sowie konstant erreichbare Ansprechpartner ermöglichten ein tolle und sehr gute Vorbereitung.
Betreuung:
Meine Betreuung war sehr dicht und erfolgte durch die neuseeländische Partnerorganisation N to Z international. Diese Organisation hatte auch zwei deutsche Ansprechpartnerinnen, die man immer fragen konnte, wenn man Probleme hatte. Einmal im Term kamen sie auch an meine Schule, um zu fragen, ob alles in Ordnung ist. Von ihnen bekam man auch ungefähr einmal im Monat eine Email, in der man gefragt wurde, wie es einem geht und über etwaige Reiseangebote informiert wurde.
Ansprechpartner:
Da ich in der Hauptstadt von Neuseeland, Wellington, wohnte, hatte ich sogar die beiden Deutschsprachigen Mitarbeiterinnen der Partnerorganisation vor Ort. Außerdem hatte meine schule ein International-Team, die auch immer ansprechbar waren.
Familie:
Meine Gastfamilie hätte nicht besser sein können. Ich habe bei einer alleinerziehenden Mutter mit zwei Kindern (6 und 9) gewohnt. Sie waren total herzlich und haben mich super in ihre Familie integriert. An den Wochenenden haben wir fast immer etwas gemeinsam unternommen und sie haben mich sogar zwei mal mit in den Urlaub genommen, einmal für eine Woche nach Nelson, wo die Eltern meiner Gastmutter leben und einmal für vier Tage an einen kleinen Strand in der Nähe von Masterton. Meine Gastmutter und ich hatten auch viele gemeinsame Interessen und so bin ich bald immer mit ihr zusammen zum Pilates gegangen. Ich mache zu Hause Ballett und meine Gastmutter hat für mich eine Schule in Wellington gesucht und mich angemeldet. Sie hat mir immer bei allem geholfen, wobei ich Schwierigkeiten hatte und war immer für mich da. Ich hatte wirklich großes Glück mit meiner Gastfamilie!
Schule:
Meine Schule, das Newlands College, war sehr erfahren im Umgang mit Internationals und so war es für mich einfach möglich, alle Fächer zu wählen, die ich wollte. Die Lehrer waren alle sehr offen und immer hilfsbereit. Es sind auch nicht zu viele Austauschschüler an der Schule, sodass man sich tatsächlich auch mit den Einheimischen anfreunden kann. Mir hat die Schule also sehr gut gefallen, aber das liegt sicher auch daran, dass ich tolle Freunde dort gefunden habe und deswegen eigentlich immer ziemlich viel Spaß in der Schule hatte. Auch die Fächerauswahl war groß und beinhaltete viele Fächer, die es in Deutschland nicht gibt.