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(4.4)

Für mich steht Kanada für Hilfsbereitschaft, Höflichkeit und Multikulti! Ich habe zwei Monate hier im schönen Winnipeg/Manitoba verbringen dürfen. Es war nicht einfach, eine Zeit im Ausland verbringen zu können, aber schließlich hatte ich es geschafft. Am ersten Mai ging mein Flug. Ich war furchtbar aufgeregt, aber meine Gastfamilie hat mich gleich am ersten Tag gut aufgenommen. Ich ging auf das St. James Collegiate, eine kleinere Highschool und fühlte mich vom ersten Tag dort sehr wohl. Ich besuchte die Kurse Band, Kochen, Englisch für Fremdsprachler, Englisch und Mathe. Die Offenheit und Hilfsbereitschaft der Lehrer hat mich sehr beeindruckt. Sie hatten immer ein offenes Ohr auch für meine privaten Probleme. Ich konnte auch sofort im Fußball und Handballteam der Schule mitspielen und wir hatten unglaublich viel Spaß zusammen. Denn Sport verbindet. Später habe ich den Satz gefunden "Soccer is not just a game, it connects people from all over the world" Und genau so ist es, Sport funktioniert ohne Konversation.
Was mich ebenfalls sehr beeindruckt hat und was mir in Deutschland sehr fehlt, ist diese Verbundenheit mit der Schule. Man identifiziert sich damit und ist stolz dazuzugehören. Jeden morgen stehen wir auf, um die kanadische Nationalhymne zu hören. Man fühlt sich zugehörig.
Ebenso habe ich in dieser Zeit so viele neue Kulturen kennen gelernt, denn in Kanada vereinen sich Menschen aus allen Teilen der Welt und es gibt nicht das geringste Problem dabei, dass der eine aus Brasilien und der andere von den Phillipinen kommt. Wir kommen alle hier zusammen aus den unterschiedlichsten Gründen, um zu lernen, um dem Krieg zu entgehen, um Arbeit zu finden. Aber wir sind Freunde geworden, auch über die Zeit hinaus. Diesen Sommer habe ich Postkarten nach Kanada, Brasilien und Japan geschickt.
In dieser Zeit habe ich nicht nur gelernt besser Englisch zu sprechen, sondern auch, die Dinge in die Hand zu nehmen. Ich habe gelernt, mich in einer fremden Stadt, tausende Kilometer von daheim entfernt, in einer fremden Sprache zu verständigen, mich daheim zu fühlen. Ich habe natürlich einige Missverständnisse gebaut, die ich in diesem Moment furchtbar peinlich fand, heute nur noch darüber lachen kann, weil ich weiß, dass ich daran gewachsen bin. Ein Beispiel: Ich musste zum Friseur, bin losgezogen und in den erstbesten Laden rein. Auf die Frage, ob ich einen Termin haben könnte, bekam ich zu hören Nein. Warum? Weil ich im Laden für Männer gelandet war, erklärte mir, sehr zur Belustigung des anderen Kunden, der nette Friseur, und dass der Friseur für Damen einmal über die Straße sei....
Oder einmal bin ich mit dem Bus im nirgendwo gelandet, weil ich verpasst hatte auszusteigen und bis zur Endstation durchgefahren war.
Dennoch muss ich ganz klar sagen, bei all meinen Missgeschicken, waren die Menschen dort stets hilfsbereit und überhaupt nicht böse oder schadenfroh, sondern sie gaben mir das Gefühl, dass das jedem schon mal passiert ist und keine Schande sei. Und ganz ehrlich - so ist es ja auch.
Heute weiß ich, dass ich selbstbewusst in die Welt da draußen gehen kann und dass es sich lohnt zu kämpfen. Denn ich wollte diese Auslandszeit unbedingt und auch nach einigen Absagen hat sich das Kämpfen letztlich gelohnt. Ich würde die Zeit nie verpassen wollen. Immer noch bin ich meinen Eltern unfassbar dankbar, dass sie mich ziehen haben lassen, in die große weite Welt.
Ich kann Dich nur dazu ermutigen dein Glück selbst in die Hand zu nehmen und hinauszuschauen in die Welt. Lass einmal alles Gewohnte hinter dir und zieh los, du wirst heim kommen mit neuen Ideen, reicher als vorher und vor allem selbstbewusster. Den Moment wieder daheim zu sein, als ich am Flughafen meine Oma und meine Mama wieder in den Arm nehmen konnte, werde ich nie vergessen. Ich habe geweint, weil ich wusste, da bin ich daheim, und die Zeit war so wundervoll, dass ich sie nie vergessen werde.

Vorbereitung:
Während der gesamten Vorbereitungszeit bekam ich Infobriefe, die mir sehr geholfen haben, mich entsprechend vorzubereiten. Im Infogespräch hätte ich mir allerdings ein wenig mehr Interaktion vorgestellt. Alles in allem war ich sehr gut vorbereitet.

Betreuung:
Sehr gut! Ich fühlte mich immer optimal betreut und hatte das Gefühl jederzeit mit eventuellen Problemen Hilfe zu finden.

Ansprechpartner:
Ich hatte immer sofort einen Ansprechpartner, der sich auch schnell und sehr zufriedenstellend um eine Lösung gekümmert hat.

Familie:
Meine Gastfamilie war sehr nett und hilfsbereit. Allerdings hätte ich mir etwas mehr Aufmerksamkeit und Unternehmungen gewünscht. In meiner Freizeit war ich weitgehend auf mich alleine gestellt, allerdings waren sie auch immer einverstanden, dass ich sie auf ihren wenigen Unternehmungen begleiten durfte. Insgesamt bin ich zufrieden, es hätte zwar besser aber auch schlimmer kommen können.

Schule:
Meine Schule hat auf jeden Fall 6 Sterne verdient! Ich fühlte mich vom ersten Tag an gut aufgehoben. Die Lehrer waren unglaublich nett und fühlten sich sofort verantwortlich für mich. Ich hatte unglaublich nette Unterrichtsstunden und denke mit Wehmut an die netten Lehrer zurück. Auch in den Freizeitaktivitäten, die meine Schule angeboten hat, habe ich mich sehr wohl gefühlt. Ich war Mitglied im Soccer und Handball Team und wir hatten sehr viel Spaß zusammen. Sport verbindet! Vor allem hat mich das Identikifationsgefühl mit der Schule beeindruckt.


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