(2.2)
Do it! wirkte beim Kennenlernen sehr freundlich und organisiert, dieser Eindruck schwand leider mit der Zeit. Die Vorbereitung war noch ziemlich gut, die Betreuung hingegen sehr schlecht. Ich habe meine Gastfamilie im Mai bekommen, Ausreise war im August. Nach mehrmalig Anschreiben habe ich 2 Monate keine Antwort von meiner Gastmutter erhalten und Do it! Mehrfach um Hilfe und Unterstützung gebeten, die mir nicht gewehrt wurde. Damit war das Thema dann auch für sie gegessen, ich hingegen fühlte mich hilflos. Der absolute Bourner war dann allerdings, als ich mich von der Orientation in Toronto zum Flug nach Vancouver begeben wollte und die Nachricht bekam, dass meine Gastfamilie mich doch nicht mehr aufnehmen möchte. 8 Stunden vor meiner Ankunft in Vancouver. Einen Grund dafür bekam ich nie genannt. Mir wurde dann kurzfristig eine neue Gastfamilie zugeteilt.
Den Flug haben wir übrigens über das von Do it! beworbene Reisebüro gebucht, von dem uns Sonderkonditionen versprochen wurden, schlussendlich waren die Flüge 50% teurer.
Die Schule (Argyle Secondary school in North Vancouver) die ich besucht habe, wurde in den Katalogen und auf der Do it! Website als nagelneu bezeichnet, war allerdings abrissreif. Die Bauarbeiten der neuen Schule hatten nämlich gerade erst gestartet. Sowas mag zwar keine große Rolle spielen, ist aber dennoch irreführend.
Sobald ich in Kanada war, hat man allgemein nichts mehr mit einer deutschen Organisation zu tun, stattdessen wurden alle Austauschschüler aus meiner Region zu FCI überwiesen, die sich dann mit Allem vor Ort beschäftigt haben. Von Do it! hab ich dann erst wieder gehört, als sie mir einen Amazon Gutschein für eine gute Bewertung geboten haben. Dementsprechend kann ich allen zukünftigen Austauschschülern nur raten sich die günstigste Organisation auszusuchen, denn ab dem Zeitpunkt des Abfluges, hat jeder Austauschschüler vor Ort die selbe Betreuung.
Auch meine Gastfamilie war sehr anders als mir immer erzählt wurde. Obwohl das Verhältnis gut und freundlich war, fühlte sich das Zusammenleben mehr an wie eine Zimmeruntervermietung. Gemeinsame Abendessen und Ausflüge gab es kaum, Familienleben gab es nicht und ich habe meine Gasteltern sowieso eher selten gesehen. Diese Erfahrung hat leider fast jeder der Austauschschüler in meinem Umkreis gemacht, denn viele Gastfamilien nutzen dieses Programm in erster Linie als Geldquelle. Dieser Umstand ist offensichtlich in Kanada verbreitet, es ist nur blöd, dass Do it! das Gegenteil suggeriert.
Ich hatte trotz vieler Dinge die schief gelaufen sind eine grandiose Zeit abroad und habe meine Entscheidung nie bereut. Dennoch wurde mir viel erschwert durch die fehlende Betreuung und die falschen Versprechungen.
Nach meinen eigenen Erfahrungen muss ich leider sagen, dass ich Do it! nicht als Organisation weiter empfehlen kann.