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Als weltoffener junger Mensch habe ich meinem Austauschsemester in Florida positiv und freudig entgegengeschaut, voller Vorfreude auf ein spannendes Semester in den USA.
Da sich „do it“ professionell und kommunikativ gezeigt hatte, habe ich praktisch auch keine Ängste und Bedenken gehabt.
Der Slogan mit dem „do it“ sowohl auf der Homepage als auch im persönlichen Gespräch stets groß wirbt, ist sinngemäß: Schüler nun an ausgewählte Gastfamilien zu vermitteln, sowie Großzügigkeit und Offenheit der ausgewählten!!! und geprüften Familien uvm.
Dies hatte mit jenem, das mich in Florida erwartet hat allerdings nur im entferntesten etwas zu tun.
Ich bin in eine zerrüttete Familie geraten, in der mein „Gastvater“ die Gastmutter regelmäßig beschimpfte und ihr einmal sogar einen Hausschuh nachwarf. Meine Gastmutter, die eigentlich recht lieb und bemüht war, ist schließlich, etwa ein Monat nach meiner Ankunft aus dem Haus ausgezogen und nach New York übersiedelte. So blieb ich schließlich mit dem „Gast“vater“ alleine im Haushalt .
Alleine dieses Szenario dürfte nach all den sich als falsch herausgestellten Versprechungen nicht eintreten!
Die anschließenden Monate wurden für mich zur Hölle auf Erden!!! Ich wurde äußerst schlecht behandelt und konnte keinerlei Fürsorge genießen!!!
Außerdem wurde ich sowohl vom „Gastvater“ selbst als auch von seinen Freunden für die grauen Vorzeiten der Deutschen (der 30er und 40er Jahre) fast schon verantwortlich gemacht....
Mit „do it“ gestaltete sich der Kontakt ausgesprochen schwierig, man war nicht bereit für mich eine adäquate Lösung vor Ort zu finden und verwies mich immer nur an die Partnerorganisation in Florida, welche sich als unfähig und und unkommunikativ herausstellte.
Es gäbe noch so viele weitere Punkte auf die ich hier eingehen müsste, um jeden der mit dieser Organisation verreisen möchte zu waren, aber das würde jetzt leider den Rahmen sprengen.
Ein Beispiel will ich noch anführen und zwar: wurde ich von meinem Gastvater in einen nachweislich aus grober Fahrlässigkeit verursachten Verkehrsunfall gezogen, auch hier gab es keine dementsprechende Aufklärung von „do it“.
Das einzig positive des Aufenthalts soll aber keinesfalls zu kurz kommen, es war schließlich der Grund warum ich nicht verzweifelt wieder nach Hause geflogen bin- die Schule! Die Schule war mir maßgeblich an den Leib geschneidert, ich war dort ein ausgesprochen guter Schüler, beliebt und geschätzt und konnte mich schnell in die Gemeinschaft integrieren.
Selbstverständlich habe ich mich auch nach meiner Rückkehr umgehend an „do it“ gewendet und über die Unstimmigkeiten und Unannehmlichkeiten im Detail berichtet und informiert.
Bekommen habe ich immer nur überhebliche Antworten. (Wahrscheinlich konnte „do it“, nachdem sie ihren Kopf derart in der Schlinge hatten, alleine aus Gründen der Haftung nicht konkret werden)
Dabei hätten sich meine Eltern und auch ich gar keine Entschädigung oder Ähnliches erwartet, ganz im Gegenteil, wir sind froh, dass der Aufenthalt vorbei ist und dass ich ihn soweit überstanden habe.
Ich persönlich hätte mich, wenn man schon nicht mit mir reden wollte, nur über eine kleine schriftliche Entschuldigung gefreut anstatt von der Geschäftsführerin als -rotzig- bezeichnet zu werden (da ich immer wieder versucht habe sie zu kontaktieren). Meine Eltern hätten sich auch nicht viel mehr als ein ehrliches Eingeständnis der groben Fehler erwartet.
Schlussendlich kann ich nur jedem abraten mit dieser Organisation zu verkehren, da ich nicht möchte, dass ein Auslandsaufenthalt, der einem wie bei einigen meiner Freunde im Leben so viele schöne Erfahrungen bringen kann, so endet wie in in meinem Fall!