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Ich wusste schon immer, dass ich während meiner Schulzeit auf jeden Fall für einige Zeig ins Ausland gehen möchte. Den ganzen Tag Englisch reden, neue Leute kennenlernen, auf eine echte High School gehen und mal ein ganz anderes Leben führen, als bisher.
Deshalb entschied ich mich dafür, am Anfang der zehnten Klasse für drei Monate nach Kanada zu gehen. Ein ganzes Jahr kam für mich persönlich nicht in Frage, weil ich gerne gemeinsam mit meinen Freunden Abi machen und nicht so gerne ein Schuljahr wiederholen wollte.
Die Vorbereitung
Die Vorbereitungsworkshop von Do it! hat mir sehr gut gefallen. Es war sehr aufregend, sich den ganzen Tag mit dem Thema Aufenthalt im Ausland zu beschäftigen und sich die Geschichten der Returnees anzuhören, und was sie erlebt haben. Außerdem hat man zum ersten mal die anderen Teilnehmer getroffen, die zum größten Teil auch mit auf die Orientation in Toronto gekommen sind und konnte sich schonmal kennenlernen.
Do it! bietet nämlich so genannte Orientations an, das heißt, wir sind in Kanada nicht direkt zu unseren Gastfamilien geflogen, sondern haben erst drei Tage in Toronto verbracht und uns dort einiges angesehen. Besonders beeindruckend fand ich persönlich den CN Tower und die Niagara Fälle. Außerdem hatten wir einen weiteren Vorbereitungsworkshop von der kanadischen Partnerorganisation. Dort haben wir noch einmal über die kanadische Kultur, Landesregeln und das Leben in einer Gastfamilie geredet. Das war wirklich cool, vor allem weil der Workshop auf Englisch gehalten wurde.
Die Orientation hat mir sehr gut gefallen, weil man sich schon einmal auf das Land einstellen konnte, diese Eindrücke aber noch mit den anderen Teilnehmern teilen konnte
Die Gastfamilie
Ich muss sagen, ich habe wirklich Glück gehabt mit meiner Gastfamilie.
Alle waren super nett!
Mein Gastvater ist Lehrer an meiner High School und meine Gastmutter arbeitet für die kanadische Partnerorganisation und war damit auch mein homestay coordinator (zusätzlich zum homestay coordinator gibt es auch einen local coordinator, an den man sich wenden kann, wenn man irgendwelche Probleme hat, oder unzufrieden ist in seiner Gastfamilie). Sie wusste also sehr gut über das ganze Programm bescheid! Dann hatte ich drei Gastschwestern, die Jüngste ist ein Jahr älter als ich und war auch auf meiner Schule, die anderen beiden sind 23 und 25 Jahre alt und waren auch fast jeden Tag zu Besuch.
Das Leben in meiner Gastfamilie hat mir sehr viel Spaß gemacht. In einer so großen Familie ist immer etwas los und es gibt viel zu erzählen.
Die Schule
Das Schulsystem in Kanada ist ganz anders als wir es aus Deutschland kennen. Zumindest an meiner Schule war es so, dass man vier Kurse pro Halbjahr belegt. Diese Fächer hat man jeden Tag in unterschiedlicher Reihenfolge. Einen Tag vor meinem eigentlichen ersten Schultag hatte ich mit meiner Gastmutter einen Termin beim Guidance Cousellor, wo ich meine Fächer wählen konnte. Am ersten Schultag war das finden der Räume usw. also kein Problem. Ich hatte aber auch die Sicherheit, dass ich meinen Gastvater oder meine Gastschwester jeder Zeit hätte fragen können wo ich hin muss, wenn ich mich verlaufen hätte.
Meine High School in Kanada unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von meiner deutschen Schule. Eine Sache, die ich beispielsweise viel besser finde in Kanada ist, dass dort immer morgens vor der ersten Stunde und am Ende der Mittagspause Musik durch die Lautsprecher läuft. Von den aktuellen Charts bis hin zu High School Musical war alles dabei.
Man kriegt gleich viel bessere Laune!
Außerdem gibt es in kanadischen Schulen generell viel mehr Aktionen in der Schule, wie zum Beispiel den berühmten Pyjama Day oder Pancake Day.
Der Schulalltag dort ist einfach viel abwechslungsreicher und man hat mehr Spaß.
Kanadische Freunde
Allgemein ist es in Kanada nicht schwierig, in der Schule Kontakte zu knüpfen. Alle sind super freundlich und interessiert und stellen viele Fragen. Man kommt sehr einfach ins Gespräch. Ich hatte allerdings den Vorteil, dass ich in einer relativ kleinen Stadt war, und es dort nicht viele Austauschschüler gab. Ich war die einzige Deutsche an der Schule und dadurch quasi "gezwungen" mit Kanadiern in Kontakt zu kommen. Genau deswegen habe ich mich auch für einen kleineren Ort entschieden, weil in größeren Städten logischerweise immer mehr Internationals sind.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meinem Austausch!
Die Betreuung war sehr gut und es hat an nichts gefehlt, sodass ich viele neue Erfahrungen sammeln konnte.
Ich kann jedem nur empfehlen, für einige Zeit ins Ausland zu gehen!
Einfach um sein normales Leben mal eine Zeit lang hinter sich zu lassen und um Neues zu erleben.