I

(3.4)

1. Vorbereitung
Die Vorbereitung von Do-It hat mir sehr gut gefallen. Ich war gut auf alle Eventualitäten, besonders was die GastfamIlie angeht, vorbereitet. Ich war darauf eingestellt, dass mein Schulweg länger sein könnte als ich es gewöhnt bin und auch meine Gastfamilie andere Regeln haben könnte als ich es von Zuhause kenne.

2. Betreuung
Die Betreuung von den Zuständigen vor Ort war in Ordung. Ich habe nicht sehr viel davon mitbekommen, da ich keine Größeren Probleme hatte die hätten gelöst werden müssen. Ich habe in der gesamten Zeit ein persönliches Gespräch mit meiner Betreuerin geführt. Etwas schade war, dass es nur 2 von den Betreuern vor Ort organisierte Aktivitäten gab. Die Betreuer haben sich Ende November bei der Weihnachtsfeier von allen die Ende Januar nach Hause gegangen sind verabschiedet. Das fand ich ein wenig unangemessen. Ich habe die Betreuer danach aber tatsächlich nicht mehr gesehen.

3. Schule
Die Schule in Kanada war für mich viel entspannter als sie in Deutschland ist. Man baut ein wesentlich engeres und persönlicheres Verhältnis zu den Lehrern auf. Anders als in Deutschland hatte ich nur fünf Fächer und somit fast jedes Fach jeden Tag. Die Lehrer konnten dadurch intensiver helfen. Man hatte die Möglichkeit jeder Zeit in den Pause und vor oder nach der Schule zu Ihnen zu gehen um extra Hilfe zu bekommen. Man hätte auch zu jedem anderen Lehrer der das gleiche Fach unterrichtet gehen können und hätte Hilfe bekommen. Außerdem gab es keine Freistunden oder spontanen Unterrichtsausfall wie ich es aus Deutschland kenne. Es gab immer einen qualifizierten Vertretungslehrer und der Fachlehrer hatte auch immer Aufgaben hinterlegt.
Nicht so schön war mein erster Schultag. Dies geht aber auch mit der Betreuung einher. Zunächst wusste niemand am ersten Tag um welche Uhrzeit wir in der Schule sein mussten. Dann wären wir auf uns allein gestellt. Es gab niemanden der uns kurz begrüßt oder die Schule gezeigt hat. Außerdem musste der Stundenplan abgeholt werden. Wie und wo das funktionierte musste man auch selber hinbekommen. Dann musste man durch den Stundenplan durchsteigen und hat in vielen Fällen auch noch Fächer darauf entdeckt die man gar nicht gewählt hatte. Später hatten wir dann herausgefunden wie man diese umwählen konnte, deswegen war das im Nachhinein nicht so schlimm aber in dem Moment waren das schon sehr viele Eindrücke auf einmal. In meiner Stadt gab es zwei Schulen auf der anderen wurden die Internationals begrüßt und herumgeführt, außerdem bekamen sie Tassenmit Schullogo und noch andere Geschenke. Da war man dann natürlich schon etwas neidisch und traurig, das man selbst nicht so herzlich begrüßt worden war. Das ist aber nur eine Kleinigkeit und ein solches Erlebnis vergisst man auch relativ schnell wieder, denn ansonsten ist in der Schule alles gut gelaufen!

4. Familie
Meine Gastfamilie war sehr nett!
Ich hatte eine Gastschwester (7 Jahre) und einen Gastbruder (3Jahre). Am Anfang hatte ich auch noch eine spanische Gastschwester, sie hat jedoch nach 2 Monaten Gastfamilie gewechselt. Ich habe mich sehr gut mit meiner Gastfamilie verstanden und sie haben mich auch in fast alle Aktivitäten mit einbezogen. Ich habe jeden Abend mit meinen Gasteltern zusammen Fernsehen geschaut, mit den Kindern gespielt usw.
Meine Gastfamilie hat die Meinung vertreten, dass Gastschüler nicht viel rumgefahren werden sollen. An sich fand ich diese Einstellung auch sehr gut und richtig, da die Familie natürlich auch eigene Verpflichtungen haben und kein Hotel sind. Da ich jedoch auf einem Hügel gewohnt habe waren die Wege manchmal sehr weit. Im Sommer konnte ich mit dem Rad zu Schule fahren, so habe ich für den Hinweg nur gut 10min. bergab gebraucht. Auf dem Rückweg hat es immer etwa 25 min. gedauert. Im Winter als Schnee lag würde es dann manchmal etwas schwierig. Es war dann mit -15 Grad teilweise sehr kalt und einmal gab es auch so extremes Glatteis das man wenn man aus der Tür gegangen ist direkt hingefallen ist.
Da bin ich dann im Winter also gelaufen. Etwas 40 min bergab und 50min. bergan. Gerade durch den Zeitaufwendigen Rückweg konnte ich so nach der Schule nicht mehr so viel machen. Es hat für unter der Woche auch einen Bus gegeben, den konnte ich dann bei starkem Regen nehmen.
Ich hätte mir von meiner Gastfamilie gewünscht dass sie mich noch etwas mehr gefahren hätten. Aber es war ja nicht so, dass die Strecke nicht zu bewältigen war und außerdem ist es auch eine roße Erfahrung unabhängig zu sein.
Ich war sehr traurig meine Gastfamilie verlassen zu müssen, da man sich doch sehr gut kennen gelernt hat und ich habe seit meiner Rückkehr auch schon mehrmals mit meiner Gastfamilie geskypt.


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