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Hallo, als Elternteil eines 17-jährigen Sohnes muss ich mal ein paar Erfahrungswerte zu DFSR loswerden bzw. ein Resümee ziehen. Das Resultat fällt klar aus: „Traue keiner Hochglanzbroschüre, die Du nicht selbst erstellt hast“ oder „Lese das Kleingedruckte und gehe vom Minimum aus“.

Mein Sohn plante für 10 Monate nach Spanien zu gehen und kam nach 4 Wochen zurück. Das Zusammenspiel mit seinen zwei Gastfamilien passte nicht. In der ersten Familie durfte er werktags keine außerhäuslichen Aktivitäten durchführen, nur Sport und Musik. Schwierig für jemanden, der kein Vereinsmensch ist und keine Affinität für Instrumente hat. D.h. es war ihn zudem untersagt jemanden zu empfangen, um z.B. gemeinsam Hausaufgaben zu machen. Für uns grenzte das an einen gut verpackten „Freiheitsentzug“ und am Sinn eines Austausches (wörtlich gesehen) vorbei. Der Anspruch der Gastmutter war zudem, dass ihre Gastschüler in der Schule 1er-Kandidaten sind, abgesehen von ihrem aufgeprägten Putz- und Kontrollwahn. Ein Wechsel der Gastfamilie war unausweichlich. Mein Sohn hatte dann mehr Freiheiten, aber die alleinstehende Gastmutter hatte mehr mit sich zu tun und beherbergte meinen Sohn nur aus finanziellen Gründen. So bekam er zwar (Tüten-)essen hingestellt und hatte sein eigenes Zimmer, eine Integration in die Familie war nicht vorgesehen (Familienbeschreibung DFSR sah anders aus!). Er musste beispielsweise das Wohnzimmer verlassen, wenn sie anwesend war bzw. auch im Krankheitsfall war es ihr nicht möglich mal zu Apotheke zu gehen. Kurz um, das Gefühl ein Störfaktor in der Familie zu sein und nur des Geldes wegen da sein zu dürfen, hat ihn zermürbt. Ergänzend machte die Gastmutter am ersten Tag bereits deutlich, dass sie meinen Sohn über Weihnachten gerne in Deutschland sehen würde. In diesen ganzen vier Wochen haben uns die Betreuerin von DFSR und der Betreuer vor Ort nicht wirklich geholfen.

Ja, es ist völlig naiv dem zu glauben, was einem von DFSR suggeriert wird bzw. darauf eine Erwartungshaltung aufzubauen. Sie müssen laut den Verträgen zum Abreisetermin eine Gastfamilie finden, damit sie nicht den ganzen Reisepreis zurückzahlen müssen. Das klappte auch, nur bei „Anfangsschwierigkeiten“ heißt es dann, der Gastschüler habe die Regeln zu akzeptieren, sich anzupassen, usw. Die Organisation vor Ort – bei uns Getready- hat ein großes Interesse ihre Gastfamilien zu halten und bezieht eher Position für diese. Unser Sohn stand deswegen auf verlassenem Posten, musste sich in Englisch und Spanisch durchkämpfen, entwickelte depressive Züge und wurde krank. Ein muttersprachlicher Austausch mit DFSR war erst nach drei Wochen möglich, als wir Eltern expliziert darauf bestanden. Da war das „Kind aber schon in den Brunnen gefallen.“ Der Kontakt zur Betreuungsperson vor Ort war uns untersagt.

Eine tolle Erfahrung dann im Austausch mit DFSR zu hören, dass ein Familienanschluss mit Wertschätzung und gemeinsamen Unternehmungen eine göttliche Fügung sei, die es geben kann, aber vertraglich nicht vorgesehen bzw. im Auswahlverfahren der Familien keine Bedingung oder Kriterium ist. Zudem verlässt DSFR sich auf die Kompetenz der Partnerorganisation vor Ort. Klasse Rückmeldung und die Realität auf dem Rücken meines Kindes ausgetragen.

Mein Rat/mein Resümee:
Schaut Euch genau an, was in diesen Verträgen steckt, macht Euch bewusst, dass Menschen für Geld (DFSR, Partnerorganisation und auch die Gastfamilien) nicht nach euren Werten und Vorstellungen agieren müssen/wollen/dürfen und ein Anwalt bei Abbruch wenig Chancen sieht, diesem Geschäftsmodell Einhalt zu gebieten. Ihr gebt euer Kind in die Hände einer Partner-Organisation vor Ort, mit der Ihr KEINEN Vertrag habt und damit keinerlei direkten Handlungsspielraum oder Einflussmöglichkeiten. Uns Eltern hat dieser Umstand zuhause zermürbt und auch Appelle an DFSR bei minderjährigen Schutzbedürftigen eine Fürsorgepflicht wahrzunehmen, stießen auf Unverständnis bzw. scheiterten an der Empathie der Betreuungsperson vor Ort. So schnell werden Träume zum Alptraum! Für die, die keine Rechtsschutzversicherung haben, sollten überlegen mit dem Abschluss eines Auslandsjahres eine abzuschließen (fällt bei der Gesamtsumme kaum ins Gewicht) und unbedingt bei der ersten Unwegsamkeit Rechtsbeistand einholen. Wir haben die Beratung erst mit der Entscheidung des Abbruches eingefordert und unser Handeln zu diesem späten Zeitpunkt nahm uns leider weitere rechtliche Möglichkeiten Regressforderungen durchzusetzen.

Zum Schluss noch ein Dankeschön an die Verantwortlichen bei DFSR, dass ihr es mit ihrem Marketing schaffen Bilder zu erzeugen, was andere dazu verleitet viel Geld für Träume auszugeben. Doch wenn es erst wird, wird einem schnell klar, dass das Geschäftsmodell/die Traumwerkstatt mit dem Kleingedruckten anders aussieht und deutlich zum Vorteil von DFSR ausfällt. Man kann erahnen, dass es der Branche schlecht geht und Geldverdienen für gutgläubige Kunden einen hohen Preis haben kann.

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Dr. Frank Sprachen und Reisen kommentierte diese Bewertung am 16. Dezember, 13:24 Uhr

Sehr geehrter Herr S., wir bedauern, dass Sie gemeinsam mit Ihrem Sohn die Entscheidung getroffen haben, seinen Aufenthalt nach nur vier Wochen abzubrechen.

DFSR bereitet alle Schülerinnen von Beginn an - vom ersten Beratungsgespräch, über das Vorbereitungsseminar und im Handbuch darauf vor, dass ein High School Aufenthalt anders als der bisher gewohnte Alltag zu Hause sein wird und auch durchaus eine Herausforderung sein kann, bis man sich eingelebt hat. Offenheit gegenüber anderen Lebensumständen der Gastfamilie, die nicht der eigenen Lebensweise und Gewohnheiten entsprechen, werden vorausgesetzt. Für eine gewisse Zeit im Ausland zu leben, bedeutet, sich in den Alltag einer Familie zu integrieren und nicht umgekehrt. Das kann herausfordernd sein. Man taucht in die Kultur, die Eigenheiten, Vor- aber auch Nachteile eines Landes und seiner Bewohnerinnen ein und sucht nicht nur die negativen Seiten im Vergleich zum Heimatland.

Austauschschülerin zu sein heißt, dass man Teil einer Familie wird, ohne zu erwarten, dass man als Gast behandelt wird, dem man möglichst nur das Schöne zeigt. Jedes Jahr absolvieren unsere Schülerinnen erfolgreich ihren High School Aufenthalt. Alle Fotos in unserem Katalog und der Webseite zeugen davon und wurden uns von den Schüler*innen zur Verfügung gestellt. Viele erleben dabei auch Höhen und Tiefen, die es zu bewältigen gilt. Wir verschweigen diese Tatsache nicht, sondern ermutigen und unterstützenjeden, sich der Herausforderung zu stellen, positiv und offen gegenüber der neuen Lebenssituation zu bleiben. Dazu gehört auch, Dinge auf sich zukommen zu lassen und nicht voreilig zu bewerten oder aufzugeben.

Im Falle Ihres Sohnes hatte die Partnerorganisation nur wenige Tage nach Ankunft einem Gastfamilienwechsel zugestimmt. DFSR und die Partnerorganisation haben B.s Anliegen verstanden und entsprechend reagiert. Empfand Ihr Sohn die erste Gastfamilie als zu beschützend und kontrollierend, so wurde bei der zweiten Familie bemängelt, dass nun zu wenig Interesse seitens der Familie bestünde. Wir haben Ihren Sohn mehrmals versucht dahingehend zu ermutigen, sich selbst Zeit zu geben, um sich einzuleben und einen eigenen Alltag aufzubauen und von sich aus dahingehend Anstrengungen zu unternehmen. Entschieden von uns weisen wir, dass sich die Partnerorganisation und DFSR nicht ausreichend um die Anliegen Ihres Sohnes gekümmert hätten oder gar ein Versäumnis der Fürsorgepflicht vorlag. Ihnen liegen die Gesprächsprotokolle vor. Wir werden nicht weiter im Detail im Rahmen dieser Plattform auf alle erwähnten Punkte und haltlosen Unterstellungen eingehen.

Mit freundlichen Grüßen

DFSR