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(4.4)

Für mich stand die Entscheidung, nach England zu gehen, sehr kurzfristig fest. Zwischen der Bewerbung, der Bestätigung und dem ersten Treffen sind nur circa fünf Wochen vergangen. Trotzdem war die Vorbereitung super!
Das Vorbereitungstreffen hat sowohl mich, als auch meine Eltern sehr gut auf den Aufenthalt vorbereitet und informiert.
Auch die Betreuung in England war wirklich gut. Diese lief über eine Partnerorganisation mit engen Verbindungen zu Ayusa. Meine Ansprechpartnerin war immer für mich da und hat sich um mich gekümmert, egal welches Anliegen ich hatte.
Die Schule war ein absoluter Traum. Ich war auf einer kleinen Schule im Year 10 (9./10. Klasse) mit 28 Schülern in der Klasse. Jeder kannte jeden und alle haben sich umeinander gekümmert. Die Lehrer waren super hilfsbereit und freundlich und haben Rücksicht darauf genommen, dass man am Anfang nicht immer mitgekommen ist. Die Schüler und Lehrer haben mir ohne Aufforderung geholfen und zur Not auch alles drei mal erklärt. Trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, ein Alien zu sein und war total schnell in die Klassengemeinschaft integriert. Auch außerhalb der Schule habe ich viel mit meinen Freunden aus der Schule unternommen und auch jetzt, über zwei Jahre später, immer noch Kontakt zu einigen. Bei uns an der Schule gab es auch keinen Lernstress, wie man ihn von deutschen Klausuren kennt. Wir haben zwar in den meisten Fächern regelmäßig Tests geschrieben, aber die waren so gestaltet, dass man lediglich im Unterricht aufpassen musste, um Top-Marks zu erreichen (80-90% sind da bei den meisten Schülern keine Seltenheit). Zum Schuljahresende wurden Examen über das gesamte Halbjahr geschrieben, auf die man aber im Unterricht wirklich gut vorbereitet wurde.
Meine Familie war unglaublich toll. Ich hatte insgesamt vier Gastbrüder, von denen zwei noch zu Hause wohnten. Mein kleiner Bruder ist zwei Jahre jünger, der andere drei Jahre älter gewesen. Ich war von Anfang an herzlich willkommen und habe alle sofort in mein Herz geschlossen. Sonntags war immer die ganze Familie, inklusive Opas, Omas, Tanten, den beiden anderen Brüdern und deren Familien zum Sunday-Roast-Essen (typisches englisches Mittagessen, ähnlich wie Sonntagsbraten, nur besser) da. Ich wurde zu allen Geburtstagen und Treffen mit Freunden mitgenommen, es war aber auch gar kein Problem, wenn ich zuhause bleiben oder etwas mit Freunden machen wollte. Wir haben im Frühling und Sommer regelmäßig Ausflüge gemacht, zum Beispiel in unterschiedliche National Trust Anwesen, nach Portsmouth, Plymouth oder Durdle Door. Inzwischen skype ich regelmäßig mit meiner Gastfamilie und werde, wenn möglich, im Sommer wieder nach England fahren.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass das halbe Jahr in England die beste Zeit meines Lebens war. Ich habe so viel dazu gelernt, neue Erfahrungen gesammelt, Freunde gefunden, unfassbar tolle Menschen kennengelernt und auch immer wieder gelernt, was es heißt, sich um sich selber kümmern zu müssen.
In der Vorbereitungszeit bekommt man immer wieder gesagt, dass man lernt selbstständig zu werden, soziale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, sich an neue Situationen anpassen muss und allgemein reift. Ich kann nur sagen, dass das zu 100% der Wahrheit entspricht! Ich habe sehr viel über mich selber gelernt und bin als neuer Mensch wiedergekommen (laut meiner Familie und Freunde). Natürlich hat man vorher Angst vor der Ungewissheit und in den ersten Tagen Heimweh, aber das vergeht super schnell.
Diese Erfahrung werde ich nie im Leben vergessen und ich bin unglaublich dankbar und glücklich, sie gemacht zu haben.

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