(3.4)
Ich hatte viel Spaß beim Vorbereitungstreffen und auch die Vorfreude auf mein Auslandsjahr war groß! Durch das kennenlernen anderer Austauschschüler wurde mir die Nervosität etwas genommen und wir wurden auf alle Dinge, die im Ausland passieren können gut vorbereitet, haben viel Neues gelernt. Mit 2 Mädchen, die auch nach Irland gingen bin ich noch immer eng befreundet und wir trafen uns oft in Irland reisten gemeinsam und unterstützten uns gegenseitig. Das war einfach klasse und hat mein Jahr noch unvergesslicher gemacht! ♡
In der Schule habe ich sofort Anschluss gefunden. Es war eine reine Mädchenschule mit Schuluniformen (nach dem highschoolprinzip) direkt in der kleinen Innenstadt von Galway am Meer. Ich wurde super aufgenommen, die irischen Mädchen, wie Lehrer waren sehr freundlich und ich habe mehr Neues gelernt, als ich es mir je erträumt hätte. Jeden Tag bin ich über mich hinausgewachsen und weil ich in dem Projektjahr mitgemacht habe, habe ich sehr viele Klassenfahrten, Aktionen, Ausflüge, Praktika, Aktivitäten in ganz Irland und Theaterstücke etc. mitgemacht. Ich kann einen Austausch also nur jedem empfehlen, denn ich fühle mich wie ein ganz neuer Mensch durch eine Menge Dinge, die meinen Horizont erweitert haben! Außerdem war ich in der Schule in einem Debating und im Basketball Team. Auch die Schulfächer waren etwas ganz besonderes für mich. Nähen, werken, singen, science, irisch, englisch und mit Behinderten arbeiten waren tolle Erfahrungen. Meine Englischkenntnisse sind enorm viel besser geworden, was dazu führt dass ich jetzt nur noch denglisch rede ;). Im großen und ganzen war auch die Atmosphäre in Irland ganz anders. Die Menschen haben eine viel lockerere offenere (unpünktlichere) Mentalität. Das merkt man ganz klar z.b. beim Busfahren (der keinen festen Fahrplan hat...), dort kannst du nicht busfahren, ohne mindestens einmal angesprochen zu werden.
Mit meiner Betreuerin gab es ein paar Probleme, was Erreichbarkeit und Ferienorganisation angeht, aber sie hat sich immer sehr darum bemüht, dass es uns gut geht. Was meine Gastfamilie angeht muss ich leider sagen, dass ich sie wirklich nicht vermissen werde. Meine Gastfamilie nahm schon seit vielen Jahren AustauschSchüler auf und war daher nicht sehr interessiert an mir oder meiner Kultur. Das hatte ich mir anders vorgestellt aber ich habe mich damit abgefunden und zog es auch vor in dieser Familie zu bleiben, obwohl ich jederzeit die Möglichkeit hatte die Familie zu wechseln. Die Stimmung in meinem neuen zu Hause war auch generell ganz anders als ich es aus Deutschland gewohnt war und es hat eine Weile gedauert, bis ich mich daran gewöhnt hatte. Wir hatten kein tiefes Verhältnis zueinander, aber für mich war es in Ordnung einfach einen Ort zu haben für Verpflegung und zum Schlafen. ;) Wir wohnten in einem kleinem Häuschen ganz an der Küste von Galway, umgeben von Schafsweiden und Waldfläche, nur mit einem kleinen Supermarkt in der Nähe. Diese Ruhe und Gelassenheit hat sich sehr positiv auf mich, die ich nur die Hetze der Stadt kannte, ausgewirkt. Darüberhinaus wurden auch meine neuen Freunde bald schon viel wichtiger für mich, als meine Gastfamilie. Wir unternahmen immer etwas zusammen, ob Schlittschuhfahren, uns Frisuren machen (ich habe dreadlocks bekommen), shoppen, St.patricksday, Geburtstage feiern, essen gehen oder einfach mal ins Kino wir waren immer dabei und haben von allem viele Fotos gemacht. Als dann der Abschied kam viel es mir unglaublich schwer zu gehen und all das zurückzulassen. In den nächsten Sommerferien werden wir uns aber gegenseitig besuchen und wir schreiben uns seit dem Abschied Briefe. In Irland hat es zwar immerzu geregnet (und auch vom fleischlastigen Essen war ich nicht sooo begeistert), aber schon für die Natur und die immer gut gelaunten Menschen, bunten Innenstädte, rustikale Fischerhäuschen, Möwen und Kühe lohnt es sich mindestens einmal nach Irland zu fliegen! ♡♡