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Hallo!
Ich heiße Clara und ich war mit der Organisation Assist im Jahr 2013/2014 an der Wyoming Seminar Preparatory School in Kingston, PA, USA. Schon seit ich denken kann, wollte ich in der 6. Klasse Gymnasium (10. Schulstufe) ein Jahr in den USA verbringen und bin nach einigem Suchen erst durch eine Bekannte zu ASSIST gekommen. ASSIST ist eine Organisation, die Voll- und Teilstipendien für amerikanische Privatschulen vergibt. Der Bewerbungsprozess besteht aus einer Bewerbungsschreiben mit persönlichem Essay, einem Englischtest und einem Interview. Mehr Infos zu ASSIST findet ihr aber auf der Webseite.
Nach meiner Annahme Anfang März und einem Vorbereitungstreffen im Mai ging es dann am 13. August Richtung Boston, da dort das Orientation Camp stattfand. Es waren richtig coole 4 Tage mit supernetten Leuten aus der ganzen Welt, hilfreichen Infos für das bevorstehende Jahr und einem spannenden Ausflug nach Boston Stadt und der Harvard University. Danach wurden alle mit jeweiligen Transportmitteln zu ihren Schulen gebracht und jeder hatte zum Teil mehr, zum Teil weniger Zeit, bis seine/ihre Schule begann. Ich verbrachte vor Schulstart ca. eine Woche bei meiner (Ferien-)Gastfamilie und begann schon mit dem Vorsaisons-Fußballtraining von meinem Schulteam.
Dann war es Zeit ins Internat einzuziehen und das beste Jahr meines Lebens zu beginnen! Ich habe superviel gelernt, hatte richtig viel Spaß und habe so tolle Leute kennengelernt. Mit einigen stehe ich immer noch in Kontakt, mit meinen besten Freunden aus den USA habe ich mich in den letzten 1 1/2 Jahren insgesamt ca. 6 Mal getroffen, obwohl wir aus 4 verschiedenen Ländern kommen (+2 gute Freunde, nochmal aus 2 anderen Ländern). Ich kann jetzt echt sagen, dass ich Freunde auf der ganzen Welt habe!
Ich habe das Internatsleben geliebt; man findet so schnell Freunde, kann so viele verschiedene Kulturen kennenlernen, und wächst wirklich zu einer Familie zusammen. Auch meine Schule war toll; die Klassen waren auf keinen Fall leicht, aber die Lehrer und Mitschüler so motivierend, dass das, für mich zuerst ein bisschen ungewohnte viele Lernen, gar nicht so schwer fiel. Ich muss schon sagen, dass ich anfangs ein bisschen überfordert mit den schulischen Erwartungen war, da ich selbst ein Mensch war, der nicht gewohnt war, wirklich viel für die Schule zu machen. Jedoch bekommt man dort nach 1-2 Monaten den Dreh raus, man braucht nur ein bisschen Zeit um zu verstehen, was erwartet wird, und ab Thanksgiving ca., hatte ich, trotz Sport, wirklich viel Zeit um diese mit meinen Freunden zu verbringen. Im Herbst habe ich übrigens, wie schon erwähnt, Fußball und im Frühling Softball gespeilt. Im Winter habe ich außerdem bei einem Indoorsoccerteam mitgespielt und bin mit einer Freundin öfters Laufen gegangen. In meiner Freizeit waren meine Freunde und ich meistens im Kino oder Frozen Yoghurt essen, oder wir waren im „Bakehouse“.
Der „Assist-Beauftragte“ an unserer Schule war besser als wir ihn uns je vorgestellt hätten, er war ein bisschen so wie ein amerikanischer Opa für uns (wir waren insgesamt 4 Mädchen von ASSIST an der Schule) und hat sich das ganze Jahr super um uns gekümmert.
Der Abschied war so hart, es ist schwer in Worte zu fassen. Ich habe einen Teil meines Herzens auf der anderen Seite der Welt gelassen. Ich glaube, damit ist auch schon alles gesagt.
Ich könnte jetzt wahrscheinlich noch 4 Seiten schreiben, aber ich denke diese kurze Zusammenfassung gibt schon einen guten Überblick. Ich danke ASSIST 1000 Mal für das unbeschreibliche Jahr. Ich wäre sicher nicht die Person, die ich heute bin, ohne diese einmalige Erfahrung.
Ich weiß, wie schwer es zum Teil sein kann, die richtige Organisation zu finden. Falls ihr noch mehr über ASSIST und/oder mein Jahr wissen wollt, oder es sonstige Fragen/Anregungen/Wünsche/Beschwerden gibt: Immer nur her damit! Ich freue mich sehr, alles Mögliche zu beantworten.
Viele liebe Grüße,
Clara