(4.8)
Die Vorbereitungen mit AIFS fanden größtenteils im Rahmen des Vorbereitungsseminars in Bonn statt. Ich bin aus Wien angereist und es hat sich wirklich gelohnt. In Bonn hatte ich die Möglichkeit, andere zukünftige Austauschschüler zu treffen und neue Bekanntschaften zu machen. So habe ich schon einige Freunde gefunden, mit denen ich dann im Flugzeug zusammensitzen konnte und die Orientation Days mit ihnen verbringen konnte. Neben Kennenlernspielen und Eisbrechern nahm ich auch an den Informationsseminaren gemeinsam mit meinen Eltern teil. Jede Frage, die meine Eltern oder ich hatten, konnte beantwortet werden und die Info-Presentation war sehr klar und übersichtlich gestaltet. Die Vorbereitungstage in Bonn haben mir viel von meiner Nervosität genommen und mehr als ausreichend auf meinen Auslandsaufenthalt vorbereitet.
Meine Betreuung in Irland vor Ort durch MLI war hervorragend. Neben monatlichen Treffen für ein Update war mein Betreuer immer erreichbar wenn ich etwas gebraucht hatte. MLI hat auch oft Ausflüge mit anderen Austauschschülern aus anderen Ländern organisiert, was mich sehr gefreut hat, da ich so neue Freunde von überall her getroffen habe und mehr von Irland zu sehen bekommen habe. Ich hatte jederzeit das Gefühl, dass jemand zur Verfügung steht, sollte ich Hilfe oder Unterstützung brauchen.
Ich habe in dem Jahr in Irland eine Hassliebe für die dortige Schule entwickelt. Ich habe sie dennoch als "sehr gut" bewertet, da sie irischem Standards gemäß eine sehr starke und gute Schule ist (eine der Besten in der Region). Jedoch habe ich mich persönlich ein bisschen unterfordert gefühlt, weil, verglichen mit dem österreichischem Standard, sehr einfach ist und niedrige Erwartungen an die Schüler stellt. Ich habe dies aber dadurch ausgeglichen, dass ich mich für sehr viele "Extracurriculars" angemeldet habe, also Schulclubs beigetreten bin. Die Lehrer an sich sind sehr freundlich und ich konnte sehr vieles durch die Schule ausprobieren und erleben.
Womit ich persönlich noch ein paar Schwierigkeiten hatte, war die Schuluniform, die jedoch überall in Irland eingeführt ist. Ich war es nicht gewöhnt und vor allem am Anfang hat es mich sehr gestört, dass ich nicht meine eigene Kleidung tragen durfte. An meiner Schule durften Mädchen nur Röcke tragen. Jedoch habe ich später im Jahr herausgefunden, dass es keine offizielle Regelung gegen Hosen für Mädchen gab, es von der Direktorin aber einfach nicht gern gesehen wurde. Ein paar meiner Mitschüler haben angefangen zu protestieren und ich glaube in den nächsten paar Jahren können alle, die wollen, Hosen tragen.
Ich hätte mir keine bessere Gastfamilie wünschen können. Als mich mein Gastvater von den Orientation Days abgeholt hat, fühlte ich mich gleich willkommen und in der Familie aufgenommen. Meine Gasteltern waren schon etwas älter und sie haben vier erwachsene Kinder, von denen in dem Jahr wo ich da war zwei zuhause wohnten. Sie hatten auch einen kleinen Hund und das Haus war zehn Minuten Gehweg von der Schule entfernt.
Ich habe mich vor allem mit meiner Gastmutter prächtig verstanden. Wir haben oft geredet und schon von Anfang an hatten wir gegenseitigen Respekt und ziemlich schnell auch volles Vertrauen aufgebaut. Die Familie war einfach perfekt für mich. Sie haben mir sehr viel Freiraum gelassen und auch sehr viele Freiheiten. Meine Gastmutter hat mich sogar oft ermutigt Neues ausprobieren und Erfahrungen zu machen. Sie selbst hatte eher wenig Zeit mir Irland zu zeigen, was aber weiter nicht schlimm war, da sie mir den nötigen Freiraum gelassen hat damit ich dies selbst tun kann. Am Anfang gab es eine Eingewöhnungsphase, wo ich gelernt habe mich in den Haushalt zu integrieren und danach war alles prima.
Ich halte immer noch ab und an Kontakt zu meiner Gastfamilie und vermisse sie sehr. Sie haben mir ermöglicht, das Beste aus meinem Jahr in Dublin zu machen.
Alles in Allem bin ich sehr zufrieden mit meinem Auslandsjahr mit AIFS. Sie haben mir ein wunderbares Jahr ermöglicht voll mit tollen Erfahrungen und Erlebnissen.