(3.2)
Ich habe im August, 2014 mein grossen Abenteuer in den USA begonnen. Ich flog zuerst mit anderen Austauschschülern nach NYC zu den Orientation Days, die mir wirklich sehr gut gefallen haben. Dann gings weiter nach Pennsylvania zu meiner ersten Gastfamilie. In der ich leider feststellen musste, dass so ein Auslandsjahr nicht nur ein Zucker schlecken sein kann, denn um ehrlich zu sein, hatte ich ganz schön Pech am Anfang. Ich bin mit einer weiteren Austauschschülerin anderer Nation in einer 2-Zimmer Wohnung untergebracht worden. Das war allerdings nicht das Problem, warum ich schon früh wechseln wollte. Mein Problem war um ehrlich zu sein, meine Gastfamilie...Es ist zwar ***, es so zu sagen, aber es war leider so. Vor allem die Gastmutter hatte ein Problem mit mir, da ich nicht wie die andere Austauschschülerin zu allem Ja und Amen gesagt hat. Ich hab mich wirklich angestrengt mich einzuleben auch wegen meinem Local Coordinator dort, die mir eingetrichtert hat, das alles sei normal. Jedenfalls gings dann soweit, dass die Gastfamilie angefangen hat bei der Organisation über mich zu lügen, nachdem sie von der anderen Austauschschülerin erfahren haben, dass ich eigentlich am liebsten wechseln würde, was meiner Meinung nach ziemlich daneben war. Da stand dann auch schon klar, dass ich auf jeden Fall wechseln werde, da ichs dort nicht mehr ausgehalten hab. Es gab noch viele weitere Gründe, die ich allerdings hier nicht nehmen möchte, weil sie einfach zu privat sind. Dann ist also die Betreuerin dort auf die Suche nach einer neuen Gastfamilie gegangen, hat sie jedenfalls behauptet, jedoch hat sie keine gefunden. Ich bin dann selber auf die Suche gegangen und hab in der Schule rumgefragt usw. Währenddessen haben auch meine Eltern von Deutschland aus bei Bekannten nachgefragt, ob sie jemanden haben, der mich unter Umständen aufnehmen könnte. Dies hat auch geklappt und die alte Gastmutter einer Bekannten meiner Eltern, hat dann in Texas eine neue Familie für mich gefunden, zu der ich innerhalb einer Woche dann endlich geflogen bin. Und das war definitiv das Beste was mir je passieren konnte. Denn diese Menschen waren einfach die Liebsten und Tollsten überhaupt. Sie haben mich total warm und herzlich erst einmal empfangen. Zu ihnen: es war ein älteres Ehepaar mit Kindern schon ausm Haus und Enkelkindern in meinem Alter. Allerdings musste ich dann nach ungefähr eineinhalb Monaten auch in der Schule neu anfangen, was anfangs etwas hart war, da die Schule doppelt so gross war die alte und ich, da es schon später Oktober war, die meisten tollen Events, wie Football, Homecoming etc. verpasst hab, was wirklich schade war, da sowas einfach zu High School dazu gehört, ich mich dann doch im Endeffekt super eingelebt hab. Man darf allerdings nicht erwarten, wenn man an eine grosse High School kommt, dass man sofort viele und tolle Freunde findet, da 1. die Leute dort an Austauschschüler gewöhnt sind und wir für die nichts neues sind und 2. man Kurse immer mit unterschiedlichen Leuten hat. Aber wie schon gesagt, nichts ist unmöglich und auch ich habe es geschafft tolle Freundschaften zu knüpfen, auch mit Lehrern. Zum Jahr ansich kann ich sagen, man sollte alles mitmachen, was die USA so zum anbieten hat. Thanksgiving oder Christmas dort waren einfach unbeschreiblich schön, da die ganze Familie zusammen gekommen ist. Auch Prom sollte jeder erlebt haben. Da meine Schule wie schon gesagt, sehr gross war, hatte ich nicht so viele Möglichkeiten z.B. einen Sport anzufangen etc. allerdings gegen Frühjahr, hat mich eine Freundin überredet in ihr Lacrosse Team zu kommen. Auch das war eine super tolle Erfahrung, diesen ganzen Teamgeist und Zusammenhalt zu haben. Um nochmal zum Thema Freunde zurück zukommen, ja, ich hatte dort einen Freund, was vielleicht nicht die schlauste Entscheidung des Jahres war, da natürlich der Abschied mega schwer gefallen ist, jedoch hat das einfach zu meinem Jahr dazu gehört und hat auch einen wesentlichen guten Teil ausgemacht. Alles in Allem kann ich nur sagen, dass das eine wunderbare Erfahrung war, trotz Anfangsschwierigkeiten, die ich um keinen Preis der Welt wieder hergeben möchte. Meine Gastfamilie wird mich auch nächstes Jahr besuchen kommen und ich wurde schon für Pfingsten wieder zu ihnen eingeladen.
Vorbereitung:
Die Vorbereitung von AIFS in Deutschland fand ich super, allerdings hätte ich mir mehr Ehrfahrungsberichte von ehemaligen Schülern gewünscht.
Betreuung:
AIFS in Deutschland hat mir ehrlich gesagt in der ersten Familie, als es mir ziemlich schlecht ging, mehr geholfen als AYA vor Ort, was ich ziemlich schwach finde.
Ansprechpartner:
Meine erste Betreuerin in USA war total schlecht, da sie nicht auf mich eingegangen ist und mehr meiner 1. Gastfamilie geglaubt hat als mir. Auch AYA hat mir bei dem Prozess die Gastfamilie zu wechseln kaum bzw. überhaupt nicht geholfen. Allerdings muss ich auch sagen, dass meine 2. Betreuerin bei der neuen Gastfamilie super war, immer ein offenes Ohr hatte und ich mit ihr über alles reden konnte.
Familie:
Die fünf Sterne gelten meiner 2. Gastfamilie, die einfach die besten waren, die ich mir hätte vorstellen können! Sie haben mich so herzlich in ihre Familie aufgenommen und mir ein 2. Zuhause gegeben.
Schule:
Ich hab meine Schule geliebt, ich hab einfach so tolle Menschen kennen gelernt. Die Lehrer, jedenfalls die meisten, waren super nett und ganz anders als in Deutschland, total cool. Allerdings von einem neutraleren Standpunkt betrachtet, fand ich es etwas schade, dass die Schule so gross war (3000+ Schüler), da ich nicht wie vielleicht andere Austauchschüler die Möglichkeit hatte, z.B. einen Sport auszuüben. Trotz alledem wurde ich super dort integriert und habe definitiv wenigstens ein paar Freunde fürs Leben gefunden.