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(1.4)

Die Vorbereitungen und die Organisation in Deutschland haben mir gut gefallen. Doch leider kann ich das von der lokalen Organisation nicht sagen. Bei unserem Hinflug über Panama mussten wir drei Schüler aus unserer Gruppe am Gate zurücklassen, da der Flug überbucht war. Es gab weder Ansprechpartner noch Verantwortliche von AFS, so dass die drei  die Nacht dort unbegleitet verbringen mussten. 
AFS ist in Komitees aufgeteilt. Ein Komitee ist ein regionaler Ausschuss, der für die Betreuung der Austauschschüler vor Ort verantwortlich ist.  In einigen kritischen Situationen, in denen ich Unterstützung von meinem Komitee benötigt hätte, hat sich meine Komiteeleiterin desinteressiert gezeigt und keine Initiative entwickelt.
Trotz mehrfacher Bitten meinerseits, wies sie meinen Wunsch nach einem Ortswechsel zurück und stellte sich meiner Kooperation mit der Landesorganisation in den Weg.  Der Familienwechsel dauerte über 3 Monate, da vor Ort keine Familie verfügbar war und mir ein Komiteewechsel verweigert wurde. Schließlich gelang es mir, selbst eine neue Familie zu finden. Zu diesem Zeitpunkt hatten meine Eltern und ich beschlossen, mein Auslandsjahr früher zu beenden (ohne Rückerstattung und hohen Umbuchungsgebühren).  Zu meiner Enttäuschung und entgegen anderer Berichte von AFS-Freunden, hat mein Komitee weder Ausflüge noch Events zum kulturellen Austausch und Kontakt durchgeführt und keinerlei lokale Programme angeboten.
Meine Schule vor Ort schien an Austauschschülern nicht interessiert zu sein, nicht mal eine zweiwöchige Abwesenheit durch Krankheit wurde registriert. Speziell in diesem Ort gibt es wenige schulische und außerschulische Aktivitäten, die zum Kennenlernen sehr wichtig gewesen wäre
Insgesamt ist Costa Rica ein wunderschönes Land und ich gehe mit vielen Erfahrungen und neuen Eindrücken zurück in meine deutsche Schule. Mit AFS würde ich nach diesen Erfahrungen keinen Austausch mehr machen. 

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