(4.4)
Ich war letztes Jahr mit dem Kanada Select Programm von Stepin für drei Monate in der Nähe von Vancouver.
Ich habe mich von Anfang an gut durch Stepin betreut gefühlt. Beim Bewerbungsgespräch wurde gut auf meine Wünsche eingegangen, sodass die Plazierungsvorschläge danach sehr gut zu meinen Vorstellungen gepasst haben. Ein weiterer Pluspunkt für mich war, dass von Anfang an überall die realen Preise dabei standen, wo bei vielen anderen Organisationen nur ein "ab...Euro" oder einfach gar kein Preis angegeben war.
Auch bei den vielen Fragen kam immer eine ausführliche und hilfreiche Antwort, auch wenn es manchmal etwas länger gedauert hat. Bei dieser Organisation werden die relevantesten Informationen durch drei Rundbriefe in den unterschiedlichen Stadien der Vorbereitung verschickt wurden, in denen es zum Beispiel um die Visumsbeantragung ging.
Das Vorbereitungsseminar hat online stattgefunden, aber deutlich interessanter fand ich die Story time, in der ehemalige Steppies von ihren Erfahrungen erzählt haben. Zusätzlich hat jeder einen Buddy bekommen. Auch das sind ehemalige Teilnehmer, die in der selben Region waren wie du und für Fragen aus der Schülersicht zur Verfügung standen. Außerdem wurden drei Deep Dives und auch Sprachkurse zur Vorbereitung angeboten. Ich habe den Deep Dive besucht und fand ihn vom Inhalt durchaus sinnvoll, aber nicht nötig. Der größte Vorteil war der Kontakt, den man mit anderen Teilnehmern knüpfen konnte und der Austausch untereinander, den wir durch WhatsApp Gruppen bis heute fortgesetzt haben. Durch all das habe ich mich gut vorbereitet gefühlt.
Allen zukünftigen Austauschschülern kann ich nur empfehlen, sich wenn möglich bei der Platzierung eine Stadt mit guten Bus/Bahn Verbindungen zu suchen, wodurch man viel mehr Freiheiten hat. In Vancouver haben wir jedes Wochenende etwas Neues gesehen. Ob Parks, Seen, das Meer, die Berge oder auch Städte, alles war in der Nähe und selbstständig zu erreichen.
Die Gastfamilien hatten oft schon andere Austauschschüler, wodurch man dort die Erwartungen nicht zu hoch setzen sollte. Meine Familie war zu Anfang perfekt, aber mit der Zeit sind immer mehr störende Kleinigkeiten zusammen gekommen. Trotzdem war es in Ordnung. Viele meiner Freunde dort und auch ich hatten ein Double-Placement, das heißt in unseren Gastfamilien war noch ein*e andere*r Austauschschüler*in aus einem anderem Land untergebracht. Das hat vieles einfacher gemacht, da man in der Situation, wo alles neu war nicht alleine war und man direkt Freunde hatte.
Schonmal als Tipp im Voraus: Wenn du dich bei deiner Gastfamilie wirklich unwohl fühlst, dann unternimm etwas dagegen. Zwar wird immer gesagt, dass ein Wechsel nur im Individualfall möglich ist, wenn du allerdings mit den Betreuern vor Ort sprichst, helfen dir diese im Normalfall weiter.
Die Partnerorganisationen sind in Kanada oftmals die Schuldistrikte, in meinem Fall der Langley School District. Auch die Betreuer dort waren immer für Fragen erreichbar und es wurden neben Tagesausflügen z.B. auch Trips nach Victoria oder zu Skifahren angeboten.
Die kanadische High School kann man nicht wirklich mit den deutschen Schulen vergleichen. Je nachdem ob die Schule ein lineares oder ein Semestersystem verfolgt hat man vier oder acht Fächer pro Halbjahr, die man meistens aus einem großem Kursangebot wählen kann. Nach der Schule kann man sich noch in Clubs einwählen, wobei ich sagen muss, dass diese bei mir größtenteils erst Ende Oktober begannen, wo zwei Drittel meines Aufenthaltes schon vorbei waren. Dafür gab es eigentlich jede Woche irgendwelche Aktionen, wie Pyjama day, eine PEP-Rally, Workshops und Spiele des Volleyball oder Basketball Teams, sodass die Schule nicht nur ein Ort zum Lernen war. ( Was nicht heißt, dass man in der Schule nichts gelernt hat. Es gab auch akademische und anspruchsvolle Kurse ;) )
Insgesamt hatte ich in Kanada eine unvergessliche Zeit, die mir durch Stepin ermöglicht wurde!